Rathaus Neusäß
12.11. - 07.01.2026
22. Kunstpreisausstellung Neusäß
Rathaus Neusäß, Hauptstr. 28,,86356 Neusäß
35 Künstlerinnen und Künstler mit 43 Exponaten wurden von der Jury für die hiesige 22. Neusässer Kunstpreisausstellung ausgewählt und die Exponate sind noch bis Anfang Januar 2026 auf der Galerie im Rathaus Neusäß zu sehen. Zu den künstlerischen Techniken zählen Arbeiten in Öl, Acryl sowie Mischtechniken, Gouache, Collagen, Aquarelle, Holzschnitte, Materialdrucke und Fotoübermalungen. Unter den 43 Exponaten befinden sich neun Plastiken in Marmor, Keramik, Holz sowie einem Mix aus verschiedenen Materialien.
Die zwei Preisträger überzeugten die Jury durch die Einzigartigkeit ihrer eingereichten Arbeiten, unter Berücksichtigung hervorragend eingesetzter künstlerischer Techniken sowie dem Bezug zu kritisch hinterfragten Themen aus den Bereichen Umwelt und Natur.
Der 22. Kunstpreis der Stadt Neusäß geht in diesem Jahr an den Künstler und Bildhauer Dr. Martin Müller aus Augsburg für seine 2025 entstandene Marmorplastik UNTERWEGS – Mutter mit Kind. Diese kleine Plastik einer Eisbärin mit ihrem Jungen konnte nur durch eine jahrzehntelange Auseinandersetzung mit der Steinbildhauerei kombiniert mit einer sensiblen Beobachtungsgabe für das Leben von Tieren in der freien Natur entstehen. Durch Ausprobieren und Üben eignete sich Martin Müller umfassende bildhauerische Fähigkeiten an. Durch die Begegnung mit der Kunst der Inuit erhielt sein Schaffen letztendlich einen neuen bereichernden Anstoß. Martin Müller gibt seiner prämierten Steinplastik aus Marmor eine Seele, die unmittelbar berührt.
Der Sonderpreis der Sparkasse Schwaben-Bodensee geht in diesem Jahr an den Augsburger Künstler Klaus Fliege für sein großformatiges Bild Emelie in Acryl auf Leinwand. Das Bild, in sanften Pastelltönen gemalt, zeigt ein realistisch gemaltes Porträt eines Kamels. Innerhalb der Porträtmalerei nimmt die Gattung des Brustbildes eine besondere Stellung ein, da die Teilansicht die dargestellte Person viel stärker hervorheben und betonen kann. Gemäß dieser jahrhundertewährenden kunsthistorischen Tradition greift nun Klaus Fliege bei der Darstellung des Tieres mit Vorliebe das Genre des Brustbildes auf und rückt es so in den unmittelbaren, wertschätzenden Fokus. Er würdigt das Tier im klassischen, kunsthistorischen Kontext durch den Bildausschnitt und einer altmeisterlichen realistischen Malweise.
Text: Dr. Sylvia Jäkel