59. Große Schwäbische Kunstausstellung
Veranstalter
BBK Schwaben Nord und Augsburg e.V. und BBK Schwaben Süd e.V.Ausstellungs-Jury
Dr. Thomas Elsen, Stadt Augsburg Kunstsammlungen und Museen
Dr. Mechthild Müller-Hennig, Bezirk Schwaben
Dr. Peter Eikemeier, Landeskonservator a.D.
für den BBK Schwaben-Süd:
Helmut Domnik
Peter Huf
Pit Kinzer
für den BBK Schwaben-Nord und Augsburg:
Annemarie Helmer-Heichele
Brigitte Heintze
Norbert Kiening
Andrea Sandner
Gernot Thamm
Josef Zankl
In der Sonderausstellung:
Die Sonderausstellung zur 59. Großen Schwäbischen Kunstausstellung fand in diesem Jahr nicht in der BBK-Galerie im "abraxas" statt, sondern war Teil der Großen Schwäbischen KunstausstellungAusgewählt wurde Stefan Winkler aus Immenstadt.
1968 * in immenstadt // 1984 qualifizierter abschluss // 1984-85 ausbildung zum maler und lackierer // 1994-2000 studium der freien kunst and der bauhaus-universität weimar, fakultät gestaltung, abschlussarbeit: „vulkane“ //
gruppenausstellungen: galerie rothamel, erfurt: vier von hier // vorderhindelang: „symposium der handwerker im künstler“ der künstlergruppe SMS // kunstausstellungen im rahmen der allgäuer festwoche, kempten: „die südliche“, 2003 und 2006 // „souvenir souvenir“, villa jauss, oberstdorf // „konturen des gleitens“ künstlerhaus kempten // takt, kunstprojekteraum, berlin // „das kleine format“, kunstverein aichach // „die grosse schwäbische“, augsburg // stellwerk im kulturbahnhof, kassel // „die rückseite des mondes, bbk-galerie im abraxas, augsburg // einzelausstellungen: „schichtzeug“, universität jena // „wahrgenommenes“, bau- und möbelschreinerei hoffmann und böck, oy // „szenarien“, villa jauss, oberstdorf // „mother culture“, debütantenausstellung, kunsthalle kempten // arbeiten in öffentlichem besitz: stadt immenstadt, stadt kempten, stadt sonthofen auszeichnungen: 2003 oberallgäuer kunstpreis 2007 thomas-dachser-gedenkpreis
aus einem gespräch von stefan winkler mit max elhard:
ME: deine bilder wirken wie emotionale wüsten, dabei doch aufgeladen mit bedeutung wie stills, standbilder eines filmes.
SW: ja, das ist eine interpretation der welt, die ich natürlich überspitzt darstelle. das liebliche liegt mir nicht. die konfrontation ist mir wichtig. meine künstlerische position stellt ja auch ein stück weit eine verpflichtung dar. auch wenn das als eine zumutung empfunden werden kann. ein schönes bild ist zu schnell zugänglich, ist mir dann auch zu schnell vergessen. in einer konfrontativen wahrnehmung liegt viel mehr material für den betrachter.
ME.: was für eine rolle spielen hier die brücken?
SW: brücken sind transitorische räume, hilfsmittel zum hinübergehen oder -fahren. autobahnbrücken sind nicht zum verweilen geschaffen, sie haben die ausstrahlung des augé‘schen nichtortes. wenn ich auf einer brücke stehe, habe ich sicht in alle richtungen, nur das darunter bleibt verborgen, und das ist der raum, der für mich am spannendsten ist. das geheimnis kann ich nur erahnen, es entzieht sich der rationalen beobachtung und wahrnehmung. das geheimnis auf der brücke, wenn ich von unten schaue, ist da schon kleiner, weil es sich aus der funktion der brücke ergibt. das darunter ist zunächst mal nur ein abgrund. dem gilt mein interesse: alles wäre möglich. die brücke ist der ausgangspunkt. die brücke von unten zu betrachten macht den baukörper brücke zu einer autonomen skulptur. ich kann ja die funktion nicht erkennen, die das skulpturale im wahrnehmungsprozess normalerweise überlagert. noch dazu hat es ja einen schlechten klang, eine brücke zu unterlaufen, so als ob es sich jemand zu leicht macht. für mich ist das die interessanteste perspektive, der blick von unten - aus der zone des geheimnisses - raufwärts. das brückenschlagen, heute in aller munde, ist ja praktisch ein schwieriges unterfangen. alles bisherige muss da riskiert werden, sehgewohnheiten und bewährte handlungsweisen müssen über bord gehen. neue wege beschreiten und sich überraschen lassen, neu konstruieren, verwerfen und wieder von neuem beginnen